Welpenkurse, Welpengruppen und Welpenspiel.
Selbst die Menschen, die Hundeschulen und Hundetraining ablehnen, suchen mit ihren Welpen eine Welpengruppe in der Nähe auf, um möglichst häufig ihre Hunde spielen zu lassen.
Befragt man Hundehalterinnen und Hundehalter nach dem Sinn einer Welpenspielstunde, dann wird häufig argumentiert, dass der Hund dadurch optimal sozialisiert werden soll.
Die bemühten Welpeneltern wollen eben alles richtig machen.
Wissenschaft und Welpengruppe
Es waren Wissenschaftler, wie
Konrad Lorenz,
Eberhard Trumler und Scott & Fuller (USA), die sich mit den Entwicklungphasen eines Welpens beschäftigt haben.
Später hat die Verhaltenswissenschaftlerin
Dorit Urd Feddersen-Petersen die Zeitfenster der Entwicklung verschiedener Rassen verglichen und Unterschiede festgestellt.
Es geistert das Wort der
Prägung in den Köpfen herum, wenn es um Welpenschulen geht.
Prägung bezeichnet aber streng genommen einen Lernprozess, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann und eine Prägungsphase ist eine ,,Lernzeit“, die nicht mehr aufgeholt werden kann.
(Heute wissen wir, dass Hunde keine Prägungsphasen haben aber (!!!) sensible Phasen, in denen man von einem Lernen sprechen kann, das prägungsähnlich ist.)
Die wissenschaftlichen Erkenntnisse führten zu dem Gedanken, dass diese Phasen der Welpenentwicklung gut genutzt werden sollten. Daraus entstanden auch die kommerziellen Angebote in Hundeschulen.
Scott & Fuller sprachen sich für die Abgabe eines Welpens vom Züchter an die Familie im Alter von ca. 8 Wochen aus. Feddersen-Petersen erwägt eine Abgabe erst in einem Zeitraum von 10 Wochen bis drei Monaten, da Welpen den Familienverband zum sozialen Lernen benötigen.
(Allerdings erwähnt Feddersen-Petersen auch, dass die Welpen dann die Umstände und Bedingungen, auf die sie nach der Abgabe treffen werden, bereits im Alter ab 8 Wochen und nicht später als mit 12 Wochen kennenlernen sollten.)
Es ist, wie häufig, kompliziert mit der Wissenschaft und deshalb macht man es einfach:
Die Abgabe erfolgt meistens nach der 8. Woche und der fehlende Familienverband aus Mutter und Wurfgeschwistern versucht man durch den Besuch einer Welpengruppe zu ersetzen.
(Eine frühere Abgabe ist in Deutschland nur in Außnahmefällen erlaubt)
Der richtige Zeitpunkt
Auch wenn sich Entwicklungsphasen je nach Rasse zeitlich unterscheiden, kann man festhalten, dass sich Erfahrungen in der frühen Entwicklung nachhaltig auf das spätere Verhalten des Hundes auswirken, und diese Erfahrungen können kaum nachgeholt werden. Das in diesem Zeitraum Erlernte kann nur schwer wieder gelöscht werden.
Dies gilt für alle förderlichen Erfahrungen aber leider auch für alle negativen Erfahrungen.
Die frühen Phasen sind sensibel und entsprechend sensibel sollte in dieser Zeit auch das Reizangebot gewählt werden.
Es ist die Zeit beim Züchter und die erste Zeit bei der Hundehalterin bzw. beim Hundehalter, die entscheidet.
Schon um die 8. Lebenswoche ist beim Hund ein großer Teil des Verhaltens vorhanden aber noch nicht verfeinert. Da der Welpe diese Zeit beim Züchter verbringt, wird diese Entwicklung auch hier maßgeblich beeinflusst. Eine gute Hundeaufzucht mit Wurfgeschwistern und Muttertier ist wichtig und kann nicht ersetzt werden. Aufzuchtbedingungen mit mangelhaften Reizen können zu Entwicklungsproblemen führen, die auch durch den Besuch einer Welpenstunde kaum zu beheben sind.
Das Zeitfenster bis zur ca. 12. Woche ist sehr sensibel was Sozialverhalten und Erfahrungen mit der unbelebten Umwelt betrifft. Erst nach der 8. Woche können Hundehalterinnen und Hundehalter diese Zeit mit gestalten.
Ein weiterer wichtiger Zeitpunkt in der sozialen Entwicklung ist noch einmal der Zeitpunkt um den 9. Monat. Werden hier keine entsprechenden sozialen Reize angeboten, kann es auch zu späteren Problemen im Sozialverhalten kommen.
Alle Zeitangaben dürfen nicht dogmatisch und statisch gesehen werden, da Hunde in der Entwicklung sehr variabel sind. Auch darf nicht der Eindruck entstehen, dass innerhalb einer Entwicklungsphase eine bestimmte Verhaltensweise erlernt oder Erfahrung gemacht wird und danach oder davor dieses Lernfenster geschlossen ist. Die Phasen sollten viel mehr als ein Zeitraum der Gehirnentwicklung gesehen werden, in der auf besondere Weise Dinge ,,gespeichert“ werden.
In der Entwicklung des Hundes vom Welpen zum erwachsenen Hund gibt es viele wichtige Phasen und Momente. Es ist deshalb falsch zu glauben, dass alleine der Besuch einer Welpenspielgruppe ab der 9. Woche bis zur 16. Woche den Grundstein für eine gute Entwicklung des Hundes legt oder umgekehrt, der Verzicht auf die Teilnahme automatisch zu Problemen führt.
Lernen ist immer und überall. Besonders in den sensiblen Phasen. Welpengruppen können hier nur unterstützen und anleiten.
Was lernt der Hund in der Welpengruppe?
Lerninhalte lassen sich grob in zwei wichtige Hauptbereiche unterteilen:
Sozialverhalten und
Umweltverhalten
(Das Sozialverhalten kann weiter in die beiden Hauptbereiche Mensch und Hund unterteilt werden.)
Umweltverhalten
In der sensiblen Phase bildet sich im Gehirn des Hundes ein Bild seiner Umwelt. Was er bis dahin nicht erfahren hat, kann ihm später Schwierigkeiten machen. Es wird häufig der Fehler gemacht, den Hund mit einer Vielfalt an Eindrücken zu überschwemmen. Dies führt sehr schnell zu überforderten Hunden. Weniger ist mehr und man muss wirklich nicht jeden Aspekt der unbelebten Umwelt einem Welpen präsentieren.
Stellen wir uns das Gehirn des Welpen, wie einen Schrank mit vielen Schubladen vor. In der sensiblen Phase werden diese Schubladen angelegt.
Beim Besuch am Bahnhof sieht der Welpe einen Zug und die Schublade ,,Halle mit vielen Menschen und lauten Dingen“ wird angelegt. Der Hund muss nicht dann auch noch eine U-Bahn, einen Busbahnhof oder einen Flughafen besuchen.
Auch muss der Hund nicht in der kurzen Zeit Pferde, Kühe, Kamele und Elefanten kennenlernen. Es reicht völlig, wenn er in seinem Kopf die Schublade für großer seltsame Tiere hat, wo er dann später die Tiere einordnen kann.
Es ist besser dem Hund einige wenige und sinnvolle Schubladen in der sensiblen Phase bauen zu lassen, als einen Apothekerschrank mit tausenden Fächern, die das junge Hundegehirn nicht mehr verwalten kann.
In diesem Sinne braucht die Welpenstunde nicht ständig neue Sinneseindrücke zu vermitteln.
Viel wichtiger ist es den Menschen zu vermitteln, wie eine angemessene Umweltgewöhnung im Alltag aussehen sollte und wie der Mensch sich, als Sozialpartner des Hundes, beim Erkunden der Umwelt bestmöglich verhält. Manche Welpen brauchen mehr Unterstützung und andere müssen eventuell etwas gebremst werden.
Ausflüge mit der Welpengruppe sind toll, wenn sie individuell und sinnvoll gestaltet werden. Ein kurzer Besuch in der Stadt für Landhunde und ein kurzer Besuch für Stadthunde auf dem Land ist sicherlich förderlich, da die Umweltreize doch sehr unterschiedlich sind.
Ob bei den Ausflügen mit allen Welpen die Gruppe hilft oder eher stört muss einzeln beurteilt werden.
Das ,,Abenteuer Umwelt“ wird meist von den Welpeneltern außerhalb der Welpengruppe erlebt. Damit dies in optimaler Weise geschieht, sollte der Mensch in der Hundeschule bereits grundlegende Dinge vermittelt bekommen haben. Die Vermittlung dieses Wissens ist wahrscheinlich wichtiger, als das Spielen der Welpen auf Knisterfolie oder im Bällebad.
Sozialverhalten
Hund
Wichtige Aspekte des sozialen Miteinanders hat der Welpe bereits durch den Kontakt zu seinen Wurfgeschwistern, seinen Eltern und seinen Menschen (beim Züchter) gelernt.
In der Hundeschule geht es dann um Feinheiten, die der Welpe im spielerischen Umgang mit anderen Welpen lernen soll.
Ein gutes Spiel der Hunde untereinander setzt voraus, dass sich die Hunde in einem sicheren Umfeld bewegen und sich sicher fühlen können.
Die Hunde sollten ein vergleichbares Energieniveau haben, keine extremen Größenunterschiede aufweisen und im Entwicklungsstand zueinander passen, damit nach anfänglicher Annäherung auch ein förderliches Spiel entstehen kann.
Schwierig wird es in Welpengruppen, wo ständig neue Hunde auftauchen und viele Hunde in einem unterschiedlichem Alter, unterschiedlicher Größe und unterschiedlichem Charakter aufeinandertreffen.
Schnell kann es beim unstrukturiertem Spiel zu Dingen kommen, die das Sozialverhalten dauerhaft beeinträchtigen. Nicht alles, was nach lustigem Spiel aussieht wird vom Hund auch als lustiges Spiel wahrgenommen. Aufregung darf es geben aber viel Bewegung, Hektik, Drüber und Drunter birgt viele Risiken und Nebenwirkungen.
Hier gilt der Satz, dass es besser ist, weniger soziale Erfahrungen mit anderen Hunden zu haben als ständig schlechte Erfahrungen zu machen. Oder wie es in Kreisen der Hundefachleute formuliert wird:
,,Besser keine Welpengruppe, als eine schlechte Welpengruppe.“
Die Hundetrainerin oder der Hundetrainer, der eine Welpenstunde leitet, braucht ein enormes Wissen und Können, damit gerade in Gruppen mit sehr unterschiedlichen Hunden weitgehend positive soziale Erfahrungen gemacht werden.
Dabei geht es nicht um Konfliktvermeidung, sondern um Konfliktgestaltung.
Welpenstunden, bei denen die Welpen sozial überfordert werden, wo die Trainerinnen und Trainer ständig eingreifen während der eigene Mensch weitgehend untätig und hilflos daneben steht, haben mit Sicherheit nicht die erwünschte Wirkung auf das Sozialverhalten des Hundes.
Mensch
In der Regel soll der Hund bei seinen Menschen und in einer menschlichen Gesellschaft leben. Kontakt zu anderen Hunden hat er hoffentlich auch, aber sein Hauptlebensraum ist beim Menschen und das soziale Miteinander mit Menschen bestimmt langfristig sein weiteres Leben.
Der Hund, als soziales Lebewesen, hat eine Vorstellung von ,,Status“ und ,,Rangordnung“. Wer in einer Gruppe Vorgaben macht, Freiräume gibt und Grenzen setzt, lernt der Welpe in der sensiblen Phase seiner Entwicklung.
Aus kommerziellen, politischen oder ideologischen Gründen wird in einigen Hundeschulen nur noch ,,netter Umgang“ gelehrt. Fehlverhalten soll ignoriert und auf keinen Fall sanktioniert werden. Doch damit nimmt man dem jungen Hund eine wichtige Lernerfahrung. Was Hänschen nicht gelernt hat, kann dann für Hans fatal enden.
An dieser Stelle der Hinweis, dass es nicht um Denkmodelle aus alter Zeit geht, wo von Rudelführern und Alphawolf gesprochen wurde. Es würde hier den Rahmen sprengen über Rangordnung in einer Hundegruppe oder Wolfsgruppe aus wissenschaftlicher Sicht zu schreiben. Es geht alleine darum, dass ein Hund seinen Menschen möglichst früh auch als Partner kennenlernt, der Dinge durchsetzen kann und Grenzen setzen wird.
Dafür ist es unumgänglich, dass ein ,,Nein“ oder ein ,,Lass das“ ganz natürlich im Leben vorkommen, wie soziale Zuwendung und Belohnung. Durch die ständige Konfliktvermeidung nimmt man dem Hund für das spätere Leben wichtige Lernerfahrungen.
Eine gute Welpengruppe sollte verunsicherten Welpeneltern ehrliche Antworten geben und ihnen helfen einen geeigneten Umgang mit Fehlverhalten des Welpen zu finden.
Den Kontakt zu unterschiedlichen Menschen, wie Personen mit Behinderungen, Kinder, alte Leute, dicke Männer, große Frauen, helle Haut, dunkle Haut, Kappe, Mantel, Hut und Krückstock steht in vielen Welpengruppen auf dem Programm. Optimal wäre es, wenn der Welpe schon beim Züchter Kontakt zu Kindern oder anderen Personen hat, damit er früh erfahren kann, dass Menschen unterschiedlich sind.
Der eigene Mensch sollte in der Welpenstunde immer im Mittelpunkt stehen.
Hundetrainerinnen und Hundetrainer, die Welpen füttern und streicheln und sich somit beim Hund beliebt machen oder ständig die Konflikte zwischen den Hunden regeln, unterstützen nicht ihre Kundinnen und Kunden. Sie übernehmen ungefragt die Rolle, die eigentlich die Halterinnen und Halter übernehmen sollten.
Es ist wichtig dem Welpen zu vermitteln, dass alles Gute vom eigenen Menschen ausgeht. Der eigene Mensch regelt, gibt etwas frei und belohnt auch!
Durch das Spiel mit den anderen Hunden oder den Kontakt zu spannenden anderen Menschen sollte es nicht dazu kommen, dass der eigene Mensch an Wirkung verliert. Draußen ist toll aber beim Mensch ist es langweilig, wäre kein wünschenswertes Lernziel.
Der eigene Mensch und die stabile Mensch-Hund-Beziehung sollte in einer Welpengruppe immer höchste Priorität haben.
Der Mensch kann in der sensiblen Phase des Hundes nicht alles richtig machen. Dieser Anspruch würde völlig hemmen und verunsichern. Hunde sind häufig robuster als Menschen glauben - sehr anpassungsfähig und fehlertolerant. Bei den ganzen gelebten Irrtümern über Hunde wäre der Hund wahrscheinlich sonst schon längst nicht mehr Teil unserer Gesellschaft.
In der menschlichen Kindheit läuft auch nicht immer alles nach Plan und trotzdem entwickeln sich viele zu gesellschaftsfähigen Menschen.
Trotzdem ist die frühe Welpenzeit, eine Zeit, die man nicht unterschätzen sollte. Eine Zeit, in der viele Dinge nachhaltig erlernt werden. Der Mensch etabliert in dieser Zeit seine soziale Rolle in der Mensch-Hunde-Gruppe. Der Umgang mit anderen Hunden wird spielerisch geübt. Es kommt zu guten und schlechten Erfahrungen. Die Umwelt wird erkundet und Umwelteindrücke werden eingeordnet und bewertet.
In dieser Phase ist es sinnvoll, wenn der Hund einen menschlichen Partner an seiner Seite hat, der für ihn Entscheidungen trifft und gleichzeitig die Selbstständigkeit und Selbstsicherheit des Hundes fördert.
Welpeneltern sind heutzutage meist überflutet von Informationen zwischen Halbwahrheit und Wahrheit. Ihre Quellen sind Bücher, Fernsehen und natürlich das Internet. Was hilft da eine Welpengruppe in der mit Keksen über den Hundeplatz getanzt wird während die Hunde spielerisch über den Platz toben dürfen? Nach der Welpenstunde kommt das Leben und da entscheidet sich ganz viel!
Ich glaube, dass eine zeitgemäße Welpenschule an erster Stelle die Menschen beraten sollte. Viele Informationen müssen geordnet, sortiert und reduziert werden. Die Welpeneltern brauchen mehr Sicherheit. Diese Sicherheit werden sie dann auch ausstrahlen, wenn sie mit ihren Hunden durch das Leben gehen.
Die Übungen und das Spiel in der Welpengruppe sollten in erster Linie dazu dienen die Hundehalterinnen und Hundehalter zu unterrichten. Die Menschen müssen lernen, wie sie kritische Situationen einschätzen und meistern können und dafür brauchen sie ein gutes Gefühl für die Stärken und Schwächen des eigenen Hundes und Wissen über Verhalten der Hunde untereinander.
Mögliche Lerninhalte in einer Welpengruppe
Welpe sollte lernen:
- Mein Mensch ist spannend, belohnt, regelt, begrenzt, fordert, fördert und gibt frei. (auch in schwierigen Situationen)
- Nicht immer kann man alles haben, was man will und es ist erträglich, wenn man etwas nicht bekommt oder etwas nicht darf.
- ,,Nein“ heißt ,,Nein“ und ,,Lass das“ heißt ,,Lass das“
- Selbstwirksamkeit und Sicherheit in der Kommunikation mit anderen Hunden und im Erkunden der Umwelt inklusive der Entwicklung verschiedener Strategien der Konfliktbewältigung.
Mensch sollte lernen:
- Hundevehalten zu erkennen und einzuschätzen.
- Verhalten des Hundes zu fördern oder zu unterbinden.
- Grundlegendes Wissen über Erziehung des Hundes.
- Grundlegendes Wissen über Rasseeigenschaften, Persönlichkeitsmerkmale, Management, Pflege, Entwicklung, Bedürfnisse und Haltung des Hundes.
Kriterien für eine gute Welpengruppe
- Ruhe und Zeit bei der Wissensvermittlung
- Strukturiertes Spiel mit Regeln unter weitgehenden Verzicht auf ausufernde Jagd- und Rennspiele.
- Konfliktverhalten der Hunde sollte nicht pauschal unterbunden bzw. vermieden werden.
- Wenige Hunde, die nicht nur nach Alter, sondern nach Entwicklungsstand und Verhalten beurteilt und für den Sozialkontakt ausgewählt werden.
- Die Hundehalter sollten handeln und beim Handeln angeleitet werden.
- Keine Fertiggerichte im Training nach dem Motto: Dose auf und Übung raus!
- Kompetente Trainerin oder Trainer, die Wissen vermitteln, Fragen beantworten und die Gruppe ruhig und strukturiert leitet.
Fazit
Es ist ein Fehler zu glauben, dass mit dem Besuch einer Welpengruppe zwingend die gute Entwicklung des Hundes beginnt.
Leider suchen viele Menschen erst eine Hundeschule auf, wenn der Hund eingezogen ist.
Wünschenswert wäre es, wenn bereits vor der Anschaffung des Hundes eine Hundeschule die zukünftigen Hundehalter beraten könnte, denn wesentliche Merkmale entwickeln sich bereits im Zeitraum, in dem der Hund beim Züchter lebt.
Auch eine Beratung über Genetik (Rasse) und Gesundheit sollte schon vor dem Hundekauf erfolgen.
Bestenfalls haben die Hundehalter bereits gute Ratschläge von ihrer Hundeschule bekommen, wie sie die ersten Tage in der neuen Umgebung für den Hund gestalten können.
Vielleicht folgt dann noch ein Hausbesuch der Hundetrainerin oder des Hundetrainers, um weitere Fragen vor Ort zu beantworten.
Das Welpenkurszeitfenster ab der 8. Woche bis zur 16. Woche sollte individueller gewählt werden. Je nach Hund macht es Sinn, etwas später in die Welpenstunde zu kommen, früher die Gruppe zu verlassen oder länger zu bleiben.
Der regelmäßige aber strukturierte Kontakt der Hunde untereinander ist weit über die Welpenzeit hinaus wichtig. Es wäre angebracht den Hundekontakt nicht nur nach Alter, sondern nach Verhalten und Entwicklung der Hunde zu ermöglichen.
Die klassische Aufteilung in Welpenkurs, Junghundekurs und Fortgeschrittene orientiert sich häufig viel zu sehr an festen Altersvorgaben oder an Kommandos, die ein Hund in einem bestimmten Kurs lernen soll.
Ausblick
Das Internet wird die klassische Welpengruppe verändern.
Denkbar ist, dass sich Welpeneltern zunehmend mit anderen Welpeneltern digital vernetzen und sich privat zum Welpenspielen treffen.
Der Vorteil wäre, dass kleine Gruppen entstehen und die Hunde sich untereinander kennen und dann in vertrauter Umgebung miteinander spielen können. Der Nachteil wäre, dass den Hundehalterinnen und Hundehaltern häufig die Erfahrung fehlt, um kritisches Sozialverhalten zu erkennen und einzugreifen.
In Zukunft werden kompetente Beratung über die Welpenzeit hinaus von den Menschen verstärkt gesucht.
Das Welpenspiel wird nur noch als Teil eines Gesamtpaketes gesehen und nicht mehr als Selbstläufer der Sozialisation. Die Sozialisation des Hundes wird in seiner Gesamtheit in ein schlüssiges Erziehungs- und gesellschaftlichen Eingliederungskonzept einfließen. Im Mittelpunkt steht die Beratung der Hundehalter, mit dem Ziel ein möglichst entspanntes Leben mit Hund in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. In der Beratung wird die gesamte Entwicklung des Hundes berücksichtigt und nicht alleine auf die Entwicklungsphasen vom Welpen zum Junghund Wert gelegt.
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