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Menschen wünschen sich gehorsame Hunde und besuchen eine Hundeschule, damit der Hund die Grundkommandos lernt. Das Lernen und Festigen der Grundkommandos ist wichtig! Aber nicht jeder Hund muss das gesamte Kursprogramm beherrschen. Bei Mensch und Hund sind die Bedürfnisse und Anforderungen unterschiedlich. Deshalb sollten Welpenkurse und Junghundekurse angepasst und individuell gestaltet werden. Die erste Frage vor dem Trainingsbeginn sollte klären, was der Mensch möchte und was der Hund braucht.
Es gibt eigentlich nur zwei Dinge, die jeder Hund kennen und befolgen sollte:
Mit diesen beiden Klassikern, kann man viele schwierige Situationen meistern und dem Hund ein Maximum an Freiheiten erlauben.
Welche zusätzlichen Kommandos der Hund beherrschen sollte, hängt vom Lebensraum des Hundes und den Plänen der Menschen ab.
Menschen, die ländlich leben und mit ihrem Hund einfach ohne Leine von der Wohnung zum Feldweg kommen, brauchen nicht so viele Kommandos, wie Menschen im Zentrum der Stadt.
Ist die nächste Freilaufmöglichkeit 20 Minuten entfernt, dann sollte der Hund möglichst entspannt an der Leine gehen können.
Zum entspannten an der Leine gehen gehören die Kommandos:
In belebten Regionen, wo viele Radfahrer oder Jogger sich mit unseren Hunden die Wege teilen, ist ein Ablegen auf Distanz ein gutes Kommando. Beim Rückruf des Hundes, wenn beispielsweise der Fahrradfahrer zu spät bemerkt wurde, könnte der Hund sonst unter die Räder kommen.
Beim Freilauf in belebten Bereichen sind folgende Kommandos nützlich:
Egal ob der Hund in der Stadt oder auf dem Land lebt, es kommt immer auch darauf an, was man vom eigenen Hund erwartet. Möchte man, mit dem Hund, Freunde besuchen, zum Essen gehen, in den Urlaub fahren oder eine Veranstaltung besuchen, dann sollte man den Hund auch darauf vorbereiten.
Will man überall mit dem Hund sein, wären folgende Kommandos nützlich:
Viele Menschen sind sehr beeindruckt, wenn Hunde sich blitzschnell auf das Signal ,,Platz“ hinlegen oder in der Bewegung sofort zu stoppen sind. Manche Hunde können sogar auf Kommando Türen oder Schränke öffnen oder bringen die Hausschuhe ans Bett.
Es gibt viele erstaunliche Videos im Internet und auch bei Vorführungen verschiedener Hundeschulen kann man das alles sehen. Beeindruckend! Teilweise ist es sehr viel Arbeit, bis der Hund diese Dinge perfekt beherrscht.
Trotzdem sind das nicht automatisch gut erzogene Hunde, sondern nur gut trainierte Hunde.
Stellen wir uns zwei Kinder am Tisch beim Essen vor. Die Kinder haben gelernt anständig mit Messer und Gabel zu essen. Super!
Erziehung macht sich aber erst dann bemerkbar, wenn ein Kind das Essen nicht mag und darüber so wütend ist, dass es mit seiner Gabel auf den Teller
des Geschwisterkindes schlägt. Fazit: Essen mit Messer und Gabel kann man üben aber es gibt keine Übung, die Emotionen in die richtigen Bahnen lenkt. Das ist Erziehung!
Jeder Hund sollte möglichst früh lernen, was es bedeutet, wenn ein Mensch ,,Lass das“, ,,Schluss jetzt“ oder ,,Spinnst Du“ sagt.
Kommt der Hund auf dumme Gedanken, sollten seine Menschen ihn in seiner Handlung zuverlässig unterbrechen können. Da hilft es nicht, wenn der Hund perfekt Sitz, Platz oder Fuß beherrscht. In solchen Situationen muss etwas her, das klar vermittelt, dass sein Verhalten völlig unangebracht ist.
Im Haus ist eins der wichtigste Kommandos, den Hund auf seinen Platz schicken zu können.
In fast allen Haushalten wird es Situationen geben, wo es nützlich ist, dem Hund seinen Platz zuweisen zu können. Sei es bei Besuch oder falls Arbeiten im Haus zu verrichten sind oder beim Kochen oder beim Putzen oder wenn man einfach nur einmal ungestört bleiben möchte.
,,Auf Deinen Platz“ hat schon viele schwierige Situationen entschärft.
Das Kommando für Haus und Wohnung:
In der Wohnung, wenn der Hund stört oder sich zeitweise nicht frei bewegen kann.
Die Aufmerksamkeit des Hundes bekommen.
Mit etwas aufhören, das der Hund gerade macht.
Überall wo der Hund im Freilauf ist.
Überall wo der Hund ohne Leine beim Menschen bleiben soll
Beim Freilauf in Gebieten, wo viel los ist.
Beim Freilauf, wenn der Hund voraus läuft und an unübersichtlichen Stellen warten soll.
An der Leine oder ohne, wenn der Hund nah beim Menschen gehen soll und sich voll am Menschen orientieren soll.
An der Leine, auf Gehwegen wo auch andere Leute oder Hunde unterwegs sind.
Der Hund geht, sitzt oder liegt zwischen den Beinen des Menschen, wenn es eng wird.
Wenn es eng wird und der Hund nicht liegen kann oder der Hund nur kurzfristig besser kontrolliert werden soll.
In Kombination mit Platz oder ohne, dass der Hund da bleibt, wo man ihn abgelegt und ruhig wartet für Besuch bei Freunden, im Restaurant oder überall, wo man nicht ständig beim Hund sein kann.
Was ein Hund können soll oder nicht, hängt von den Wünschen der Menschen und der Lebenssituation ab.
In der heutigen Zeit verändern sich aber Situationen schnell und es spricht nichts gegen ein umfangreiches Training. (Es ist ja auch eine tolle Beschäftigung für Hund und Mensch.)
Es steckt viel Arbeit im Aufbau dieser Kommandos. Abhängig davon, wie zuverlässig alles ausgeführt werden soll, kann es zwei bis drei Jahre dauern, bis die Dinge wirklich gut sitzen.
Jede Hundehalterin und jeder Hundehalter muss selbst entscheiden, ob der Nutzen den Aufwand rechtfertigt.